Wappen der Gemeinde Raggal

    Wappen_klein.png Die Vorarlberger Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 28.09.1965 auf Grund des § 3 der Gemeindeordnung für das Land Vorarlberg, LGBL. Nr. 25/1935, beschlossen, der Gemeinde Raggal die Berechtigung zur Führung eines Gemeindewappens nach folgender Beschreibung zu verleihen:

    "Quergeteilter Schild mit blauem Schildhaupt. Oben eine grüne, mehrspitzige Bergkette, belegt mit einem silbernen Bergwerkszeichen, Schlägel und Hammer mit goldenen Stielen. Unten in Silber ein halbes rotes Mühlenrad".


    Kurzbeschreibung:
    Die drei Berge (Hoher Fraßen, Rote Wand, Kellaspitze) begrenzen die Gemeinde und deuten auf die drei Ortsteile Raggal, Marul, Litze-Plazera hin. Das Mühlrad weist auf die historische und gegenwärtige (Lutzkraftwerk 1967) Bedeutung der Wasserkraft hin. Schlegel und Hammer (richtiger: Axt und Reutehacke) sind wohl eher als Rodungswerkzeuge zu erklären. Die Etymologie von Raggal ist "Reute", vom latenisch-romanischen runcare = jäten.

    Auf Wunsch der vorgesetzten Behörden hat die Gemeindevertretung Raggal im Jahr 1965 die Schaffung eines Gemeinde-Wappens beschlossen. Das Wappen lehnt sich nicht an bereits vorhandene Familien- oder Amann-Wappen an, sondern ist ein Neuentwurf, der in der Besiedlungsgeschichte, der Wirtschaft und der Topographie der Gemeinde Raggal seine Symbole suchte.

    Die drei Bergkegel
    (Hoher Fraßen - Rote Wand - Kellaspitze) begrenzen nicht nur das Gemeindegebiet Raggal, sondern symbolisieren zuglich auch die drei Ortsteile Raggal - Marul - Litze/Plazera. Die rote Farbe wird motiviert durch das reichlich vorhandene rote Gestein (Rote Wand), das Rot der Alpenrosen, das Rot des Alpenglühens und schließlich ist "Rot" auch die Lieblingsfarbe der Walser.

    Am Fuße dieser Berge rauschen die wilden Wasser des Lasanggabaches und Lutz, deren Kräfte früher in der Mühle- und Sägeindustrie und heute im Lutzkraftwerk genutzt werden. Das fragmentartige Wasserrad erinnert an die einst bedeutungsvolle Lasanggamühle und ist zugleich Symbol der Turbine Oberstufe-Lutz-Kraftwerk Raggal.

    Axt und Reuthacke:
    dienten einst zur Rodung des Berges. Roden und Reuten heißt auf rtr. runcale; von diesem rtr. Ausdrucke stammt der heutige Name RAGGAL. Zugleich weist das rtr. "ad roncalem" in die romanische Siedlungsperiode des Tales zurück, in welcher auch Raggal kolonisiert wurde. Es war einst ein echtes (räto-)romanisches Dorf.

    Im Jahr 896 (7. Oktober) scheint in einer Schenkungsurkunde ein "ad Roncalem" auf, das P. Isidor Flür eben hier vermeint. Ob seine Annahme richtig ist, bleibt dahingestellt. (Am 7.10.896 hat ein gewisser Merohald eine Schenkung gemacht für die Kirch St. Salvator "ad Roncalem". Bei der Grundablösung 1851 wird ein "Doris-und Xander Gut" in Raggal angemeldet. Flür glaubt hier die richtige Spur für die obgenannte Kirche - mit zugehörigem Gute - entdeckt zu haben. Doris-Gut-Salvatoris-gut, d.h. zur Erlöserkirche gehörig.)

    Möge die Sache auch etwas fraglich sein, so dürfte es trotzdem nicht unangebracht sein, dieses Datum in das Wappen aufzunehmen, als erstes Erscheinen des Namens RAGGAL. Die Zahl 1965 hält das Datum der Wappenverleihung fest.